Jetzt kommt die Flut, jetzt kommt die Flut

Brrr, was für ein Schietwetter. Regen, Regen und nochmal Regen. So richtig weiß ich gar nicht, was ich dazu noch schreiben soll … Vielleicht ein Erfahrungsbericht?
Es war heute durchaus nicht einfach, trockenen Fußes in den Getränkemarkt des Gütersloher Marktkaufs zu gelagen; die Bilder geben einen Eindruck, wie hoch das Wasser dort auf der eigentlichen Abflußrinne stand. Was bleibt ist die Hoffnung, daß die Menge an Niederschlag, die bislang als Regen gefallen ist, entsprechend auch im kommenden Winter als Schnee fiele.
Bei moderaten Temperaturen von bis -5 Grad Celsius wäre das ganz nett, man könnte wieder Schlitten und in der Winterberger Gegend Ski fahren … aber ungleich wahrscheinlicher ist es natürlich, daß es einfach so weiter geht, im Oktober, im November, Dezember, Januar, … *seufz*

HSDPA r0x0r

Vergangenen Sonntag in München. Die Sonne brennt. O[sub]2[/sub] brennt auch, jedenfalls zeigt das Display des 6630 Vollausschlag an; selbst im Zimmer in Sichtweite des Hauptbahnhofs.
Mir brennt es daher dann unter den Fingern, endlch O[sub]2[/sub]-HSDPA (per USB-Adapter Huawei E220) auszuprobieren; in Gütersloh gibt’s richtig schnelles mobiles Internet ja leider von O[sub]2[/sub] nicht.
Und, jaaaaaaaa, linux-2.6.20.tar.bz2 wurde mit bis zu 337 KByte/sec per O[sub]2[/sub]-Mobilfunknetz als HTTP-Download nach /dev/null geschoben — nicht schlecht, Herr Specht!
Leider waren die RTTs alles andere als auf HSDPA-Niveau, 90 bis über 100 ms ist nicht state-of-the-art. Aber was soll’s; in der Fläche gibt’s diese Innovation bei O[sub]2[/sub] ja nicht; in die Fläche mit HSDPA gehen derzeit nur D1 und D2 …

Quo vadis?

Wieder einmal ein Beispiel dafür, daß Verlinkungen auf YouTube und Konsorten nicht wirklich für mehr taugen als für zeitgeistige Geschichten wie Twitter.
In ein Blog gehört meiner Ansicht nach jedenfalls kein Content, der grade mal zwei Wochen nach Erstellung schon nicht mehr abrufbar ist – zumal, wenn der Gag nicht beschrieben wird und man sich fragen muß, ob der Autor »This video is no longer available« nun »absolut sehenswert« findet oder man doch eher den lustigsten Schnipsel seit Beginn von Candid Camera verpaßt hat … *seufz*

Herbstlich

Es wird, nach diesem denkwürdig-feuchten Sommer, nun relativ schnell herbstlich. Die Tage sind schon deutlich kürzer — nur bei der Regenmenge hat sich gefühlt nichts getan.
Was wird es dieses Jahr für einen Winter geben, wenn es doch in der Wüste derzeit andauernde Überschwemmungen gibt? Wird es wieder ein Regenwinter wie 06/07? Mit grünen Wiesen in Winterberg (von den von Schneekanonen geweißten Stellen abgesehen)?
Ich bin gespannt …

WestEins: Launch in Kürze?

Lyssa zwitschert schon ganz erregt und auch bei DWDL liest es sich so, als ob das Projekt WestEins (trotz des seit 05.07.07 statischen Projektblogs) demnächst ein Ergebnis produzieren würde:

Der WAZ-Konzern ist fest entschlossen, das neue Online-Portal “Westeins” nun bald an den Start zu bringen. Wie der Verlag mitteilt, sollen die Besucher der Online Marketing Messe Düsseldorf (OMD) in der kommenden Woche einen ersten Einblick in das neue Portal erhalten. Der endgültige Start soll dann in “wenigen Wochen” erfolgen.

 
Ob corona schon seinen Testzugang bekommen hat?

Prioritäten

Das YouTube-Filmchen, welches Spiegel Online da zum jüngsten Britney-Problem, einem Parkrempler mit, so liest man, anschließender formaler Fahrerflucht – »flüchten« kann man ihr Verhalten, umringt von Paparazzis, grade nicht nennen –, ist höchst aufschlußreich — hier die vermutliche Orginalversion (via The Superficial):

Man beachte, wie lässig-lasziv Britney mit einer Hand einlenkt, mit viel Galanterie in ein anderes parkendes Auto. Man beachte ferner, das die pelzige Ratte auf ihrem Schoß – die sie mit der anderen Hand festhält, weshalb sie wohl nicht mit beiden Händen ausreichend Lenkradeinschlag produzieren konnte – unverletzt bleibt. Abschließend beachte man die Sorge um die Schäden an der eigenen Nirostalaube und das vollkommene Fehlen auch nur eines Blickes auf das von ihr beschädigte Fahrzeug.
Was muß man eigentlich tun, um sich in der Situation – umringt von fotographierenden und filmenden Paparazzi – nicht wenigstens pro-forma um den angerichteten Schaden bei Dritten zu kümmern?

Terrorangriffe mit sprengstoffbeladenen, radioaktiven Bobbycars …

… dürfte in ca. 8 Wochen der Höhepunkt der durchaus phantasievollen Gedankenrally sein, die unter dem Motto »Wem fällt noch ein Horrorszenario ein, mit dem wir die Akzeptanz für unsere Pläne zur Kriegsrechtanwendung in Friedenszeiten erhöhen können?« läuft.
Aktuell, nachdem Flugzeuge vom Bundesverteidigungsminister – ungeachtet wahrscheinlicher Konflikte mit profanen rechtlichen Dingen wie dem bundesdeutschen Grundgesetz – für vogelfrei erklärt wurden, stellte der Innenminister des von Seehäfen quasi umzingelten Binnenbundeslandes Binnenfreistaates Bayern, Beckstein, fest, daß ein »Einsatz der Bundeswehr im Anti-Terror-Kampf im Inland […] nicht auf den Luftraum beschränkt bleiben« dürfe; auch Wasserwege seien durch Terroristen gefährdet!
Sowas. Wie ist das denn mit Autobahnen? Wäre nicht ein Leopard 2 alle 1500m auf jeder Bundesstraße und Autobahn eine gute Möglichkeit, mutmaßliche Terroristen, die vielleicht ein Kfz mit Sprengstoff beladen haben und einen Anschlag planen, an der Durchführung ggf. zu hindern?
Eine imense Gefahr geht natürlich auch von Briefträgern aus, jene könnten ja Kontaktgifte verteien und so ganze Stadtteile kontaminieren. Und erst die rasenden Fahrradkuriere mit ihren undurchsichtigen Rucksäcken und Fahrradtaschen! Und nun? Was tun‽
Es hilft nichts. Wir müssen für die Aufrechterhaltung der Inneren Sicherheit alle Soldaten zurück ins Land holen und über das Land verteilen. An jeer Straßenecke muß ein Soldat mit MG stehen, bereit, die FDGO gegen jeden Verdächtigen zu verteidigen; ausgestattet mit dem robusten Jung-Mandat des »übergesetzlichen Notstands« in Zweifel ohne Umschweife mit tödlicher Waffengewalt. Erst dann kann sich ein Bundesbürger – vorsogrlich nackt und insbesondere ohne Taschen – wieder sicher auf den deutschen Straßen fühlen!

TP: »Schäubles Symptome: Trüben Traumata die Urteilsfähigkeit des Ministers?«

Über die Motive des amtierenden Bundesinnenministers Schäuble wird immer mal wieder spekuliert, zumal die Forderungen und Warnungen immer abenteuerlicher wären — nicht, daß ich die hypothetische Gefahr der Zündung einer Schmutzigen Bombe in der Bundesrepublik Deutschland gänzlich wegdiskutieren könnte oder auch nur wollte; allein, wozu diese sonderbare Argumentation, Warnung und »nur nicht kirre machen lassen« hinterher?
»Der Schäuble, der dreimal Wolf rief« lautet der Titel eines Artikels auf Telepolis, in dem es heißt:

Eines der größten Sicherheitsrisiken für die Bundesrepublik heißt Wolfgang Schäuble. Nicht nur, weil der Bundesinnenminister durch mögliche gesundheitliche Einschränkungen, über die er und seine Behörde sich ausschweigen, in seiner Fähigkeit getrübt ist, Gefahren realistisch einzuschätzen und die Verhältnismäßigkeit der dagegen eingesetzten Mittel abzuwägen, sondern auch deshalb, weil er den Begriff der Terrorwarnung im Vorfeld des G-8-Gipfels von Heiligendamm derart entwertete, dass ihn kaum jemand mehr ernst nimmt.

 
Ist die Warnung vor einem Anschlag mit radioaktivem Material also nur ein Versuch des Dauer-Rufers, auf sich und seine Weltsicht wieder aufmerksam zu machen? Oder handelt es sich um eine konzertierte Aktion von Innen- und Verteidigungsminister, wie man nach dem Spiegel Online-Artikel vermuten könnte:

Mit der Verfassungsänderung […], “soll die Möglichkeit eröffnet werden, in einer Extremsituation, die dem klassischen Verteidigungsfall vergleichbar ist, militärische Mittel einzusetzen, und zwar auch dann, wenn Tatunbeteiligte mitbetroffen wären”.
Das zielt eindeutig auf die Situation, vor der sich der Verteidigungsminister sieht, wenn ein Terrorflugzeug mit friedlichen Passagieren an Bord auf das Kanzleramt zurast – oder auf ein vollbesetztes Fußballstadion.

 
Aber existiert denn überhaupt eine Gefahr, wie sie von Schäuble immer wieder beschworen wird, und falls ja, wie hypothetisch ist diese? Denn zu den Auswirkungen bei Einsatz einer Schmutzigen Bombe meldet immerhin das Bundesamt für Strahlenschutz – lt. Spiegel Online-Bericht – eher Entwarnung:

Wie gefährliche schmutzige Bomben tatsächlich sind, ist unter Sicherheitsexperten durchaus umstritten. Das Bundesamt für Strahlenschutz kam beispielsweise zur Einschätzung, dass derartige Bomben selbst in unmittelbarer Nähe zum Freisetzungsort aus radiologischer Sicht keine Gesundheitsgefährdung für Menschen hervorrufen könnten. […]
Die Hauptgefahr schmutziger Bomben bilden nach Meinung der Behörde Überreaktionen in der Bevölkerung – “aus Unkenntnis über die tatsächlichen Gefahren”.

 
Wird mit der Schürung einer Angst vor solchen Bomben – die nach Ansicht immerhin eines Bundesamtes gar nicht so gefährlich sind wie die Kombination Bombe und Radioaktivität vermuten läßt – nicht erst der Boden bereitet für »Überreaktionen in der Bevölkerung – “aus Unkenntnis über die tatsächlichen Gefahren”«? Wäre damit nicht Schäuble ein Gefährder der öffentlichen Sicherheit und Ordnung — und als solcher zukünftig zur vorläufigen Erschießung freigegeben?
Wie kommt es überhaupt zu dieser Vehemenz und Vorschlagsmenge, die selbst seinen Amtsvorgänger Schily wie einen Stubentiger aussehen läßt? Auch dazu gibt es einen Artikel bei Telepolis mit dem Titel »Schäubles Symptome« (Untertitel »Trüben Traumata die Urteilsfähigkeit des Ministers?«):

Obwohl sich keine Ferndiagnosen stellen lassen und das Innenministerium über die Krankengeschichte des Ministers weit weniger umfassend Einsicht gibt, als es der Minister von seinen Bürgern gerne hätte, spricht einiges für das Vorliegen einer sogenannten Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). Selbst wenn man die recht engen Kriterien der professionellen Psychologie für die Entwicklung einer solchen Störung anlegt – Todesgefahr oder schwere Verletzung -, kommt man im Fall Schäuble zum Ergebnis: das könnte passen.

 

Hinzu kommt, dass sich die Wahrscheinlichkeit zur Entwicklung einer [PTBS] erhöht, wenn der Betroffene nach dem Ereignis ein ganz anderes Leben führen muss als vorher.
Seit Schäuble lebensgefährlich angeschossen wurde, ist er vom dritten Brustwirbel abwärts gelähmt und sitzt im Rollstuhl. Eine erhebliche Einschränkung: keine Sexualität mehr, und ein Angewiesensein auf fremde Hilfe bis hin zu den täglichen sehr privaten Verrichtungen.

 

Die Berufung zum Innenminister im Kabinett Merkel war sein erster Erfolg seit damals – und eine Wiederholung der Ernennung von 1989, der bald darauf das Attentat folgte.
Will Schäuble tief in seinem Innern eine Wiederholung dieses Ereignisses symbolisch vermeiden? Mit allen Mitteln? Mit dem grundgesetzwidrigen Ausbau der Überwachung, mit Präventivbefugnissen für das Bundeskriminalamt, […] bis hin zum Einsatz der Bundeswehr im Innern?

 
Eine Antwort auf die Frage liefert – naturgemäß – auch jener Artikel nicht; aber er weist wiederholt auf die wenig praktizierte Öffnung des Innenministers hin; darauf, daß Schäuble im Namen der Terrorprävention viel, viel mehr von den Bürgern wissen will, als diese über ihn wissen dürfen.
Was immer der Grund sein mag für den amtierenden Bundesinnenminister, gerne noch mal »draufzusatteln« und sich mit nichts als dem vollkommen Gläsernen Bürger zufriedenzugeben – Fürsorge oder schicksalsbedingte Zukunftsangst? –, ich meine, daß es reicht.
Ich hoffe, daß viele viele Bürger auf der Demo gegen den Überwachungsstaat sein werden; ich hoffe, daß das Bundesverfassungsgericht sich nicht von den Ideen, die andere Juristen schon inspirieren, anstecken läßt und ich hoffe wider besseren Wissens, daß der »Juniorpartner« in der Großen Koalition, die SPD (stärkste Partei bei den letzten Bundestagswahlen, aber kleinste Fraktion der Koalitionäre), klug handeln möge und notfalls auch die Koalition platzen lassen …
Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Anfangsverdacht einer Beleidigung?

Jetzt geht’s wohl los. In Bayern – wo auch sonst? – zumindest:

Auch Thomas K. hatte sich die Schäublone ausgedruckt – „aus stillem Protest“, wie er sagt. Seit April 2007, als er das Bild in sein Auto klebte, hatte er nie Probleme. […] Das Schäublekonterfei weckt das Interesse der Polizisten, vier Beamte im Ganzen. Es ging ihnen „um den Anfangsverdacht auf Beleidigung“, wie Markus Dengler, Mitarbeiter der Pressestelle des Polizeipräsidiums, erklärt. Durch einen Anruf beim diensthabenden Staatsanwalt versicherten sich die Polizisten, dass dieser Tatbestand zumindest der Überprüfung bedürfe, es wird Anzeige erstattet, das Bild beschlagnahmt. Einen Beleg erhält er nicht. […] mittlerweile harrt die Anzeige, wie Polizeisprecher Markus Dengler bestätigt, bei der Münchner Staatsanwaltschaft ihrer Bearbeitung.

Quelle: jetzt.de

 
Fragt sich nur, ob die bayerischen Sheriffs denn genauso konsequent gegen jemanden, der wiederholt den Auftrag zur Tötung ggf. hunderter Menschen zu geben bereit zu sein öffentlich artikuliert, vorgehen wie gegen einen 22-jährigen Informatikstudenten mit STASI-2.0-Protagonisten Schäuble hinter der Windschutzscheibe.
In meiner kleinen Welt wäre der Aufruf zur bzw. die Ankündigung der Anweisung zur Tötung – unschuldiger – Menschen schlimmer als ein unvorteilhaftes Innenminister-Konterfei plus Text »STASI 2.0«; aber in der »Hauptstadt der Bewegung« glaube ich nicht, daß auch nur annähernd mit gleicherlei Maß gemessen wird …