FON, mal wieder

In einem jüngeren Blogeintrag bügelt »FON D-A-CH« mal wieder – berechtigte, gleich, was der leicht hyperaktiv scheinende Blogwart da zusammen fabuliert – Einwände gegen das FON-Setup ab.
Ich bin fast geneigt, den Eintrag von »hertzklopfen« als Aufruf zum guten alten »reality check« zu sehen … Konkret geht es um folgenden Kommentar zum Blogartikel »Gericht verpflichtet jeden zur WLAN-Verschlüsselung«:

Interessant. Und wie bekommt man die Nutzungsdaten von FON, wenn man tatsächlich mal vor Gericht den Nachweis erbringen muss, dass man nicht selber, sondern ein anderer Fonero illegal urheberrechtlich geschützte Musik aus einer Tauschbörse oder angebliche Kinderpornographie geladen hat?
Wo wendet man sich hin? Gibt es eine spezielle Adresse dafür? FON hat darüber hinaus keine ladungsfähige Adresse in Deutschland, was vor Gericht auch schlecht ankommt.
Das ist alles auf sehr dünnem Eis gebaut, letztendlich wird die Idee von FON in Deutschland durch die deutsche Rechtsprechung ad absurdum geführt.

 
Wenngleich »hertzklopfen« kein Alias von mir ist, ich sehe identische Schwachpunkte im bestehenden FON-Setup des Jahres 2008 A. D.; diese mögen beim Start der »FON:Idee« nicht relevant gewesen sein, im heutigen Internet sind sie es sehr wohl. Das sieht – pflichtgemäß? – der unerkannt bleibende Fon-Blogger nicht so, der in der bekannt unerträglichen Art direkt in »hertzklopfens« Text folgendes hineineditierte:

AW:
diese aussagen sind schlicht einfach nur falsch. es sind durch nichts bewiesene annahmen und unbewiesene vermutungen, wie sie immer mal wieder gerne (von interessierter seite?) gestreut werden. so leider auch heute mal wieder hier.
zu den gestellten fragen gibt es mittlerweile genügend antworten von FON, so dass sich das ewige wiedergekäue hier nicht lohnt (zB letztes interview von forster, im vollen wortlaut hier im blog)

 
Durch nichts bewiesen ist erst einmal nur eines, und zwar die – nach nur kurzer Überlegung keinesfalls haltbare – FON:Behauptung, ein Fonero, also jemand, der einen Fon-Hotspot betreibe, »brauche sich […] keine Sorgen machen«.
Fakt hingegen ist, daß, da Fon derzeit kein Tunneling einsetzt, ganz klar der Fonero erste Anlaufstelle ist und beweisen muß, daß er es nicht war, der mit der seinem Internetzugang zum fraglichen Zeitpunkt zugewiesenen IP-Adresse die im Raum stehende Tat begangen hat. Vielleicht haben »FON D-A-CH« und der deutsche Fon-Pressesprecher ja jeden Tag die Polizei vor der Haustür stehen — der gemeine Fonero wird derlei kaum unaufregend und sorgenfrei erleben.
Und bei allen Indentifikationsmechanismen, die Fon angeblich eingebaut hat — was ist mit der Haftung als »Mitstörer«? Der im Fon-Blog verlinkte PC-Welt-Artikel zitiert das Gericht wie folgt: »Nach Auffassung des Gerichts ist es unerheblich, ob die Urheberrechtsverletzungen von seinem Computer aus oder über sein ungeschütztes WLAN erfolgten. Er habe “zumutbare Sicherungsmaßnahmen unterlassen” und es so “Dritten ermöglicht, sich hinter seiner Person zu verstecken und im Schutze der von ihm geschaffenen Anonymität […] ungestraft Urheberrechtsverletzungen begehen zu können”, heißt es in der Beschlussfassung (Az. I-20 W 157/07). Er habe für die Rechtsverletzungen nach den Regeln der Störerhaftung einzustehen.«
IANAL, aber das sieht schon so aus, als ob ich hoffen müßte, daß die deutschen Ermittlungsbehörden – nachdem man sich ersteinmal an mich Fonero gehalten hat und ich mit einem bettelnden Finger auf Fon gezeigt habe – über Fons Logfiles den fraglichen Fon-Nutzer identifizieren und ihm zumindest die Nutzung meines Fon-Spots zum fraglichen Zeitpunkt beweisen könnten, bevor man mich vom Haken liesse. In jedem Fall ist der Fonero vor Ort erste Anlaufstelle für die Ermittlungsbehörden, erst einmal ist er der Verantwortliche, da es nachweislich sein Anschluß ins Internet war, über den die unrechten Dinge stattfanden.
Bemerkenswert ist denn auch die folgende Aussage des deutschen Fon-Pressesprechers:

Aber wir wollen auch ganz deutlich hervorheben, dass Missbrauch ein eher theoretisches Phänomen ist – in der Praxis kommt das bisher überhaupt nicht vor.

 
Mit anderen Worten: Fon hofft einfach mal, daß ihr Konzept schon passen wird und auch deutsche Foneros vor dem Gradestehen für Rechtsverstöße Dritter schützen würde — weder wurde dieses Konzept aber sichtlich einer Begutachtung durch berufene Kreise unterzogen noch wurde die Tragfähigkeit in der Praxis nachgewiesen (wo kein Kläger, da kein Richter). Und wenngleich umherziehende Fon-Filesharer vielleicht tatsächlich nur eher theoretisches Problem sein mögen: »Du dummes Stück Scheiße« in ein Blog als Kommentar oder als Forenbeitrag, sowas geht ganz schnell und der so Verunglimpfte kann durchaus dagegen vorgehen. Und wenn die Ermittlungsbehörde beim Anschlußinhaber nachfragt — wie soll der doch gleich beweisen, daß es es nicht war?
»Keine Sorgen machen«, das geht anders. Keine Sorgen braucht sich jemand zu machen, der gar nicht direkt in Erscheinung tritt bei Dingen, die Dritte – auch über sein Equipment – tun. Ein Paradebeispiel, wie man seine Teilnehmer weitestgehend vor falschen Anschuldigungen schützt, findet sich zum Beispiel bei der Opennet-Iniative aus Rostock:

Wir nutzen im Opennet für die Verbindung der Nutzer-APs mit dem Internet VPN-Tunnel zu den Opennet-Gateways. […] Weiterhin erhöht dies die ‘gefühlte’ Sicherheit derjenigen Nutzer, die ihren Breitbandanschluss freigeben, weil eine möglicherweise missbräuchliche Nutzung des Internetanschlusses nicht auf den Usergateway-Anbieter zurückverfolgt werden kann, sondern nur zu nagare/erina. Ansprechpartner bei dahingehenden Problemen ist somit der Verein, Nutzer, die lediglich ihren Breitbandanschluss freigeben, haben nichts zu befürchten.

 
Technisch wäre es ein Leichtes für Fon, derlei kurzfristig in ihre Software aufzunehmen; nur bräuchte es dann leistungsfähige, breitbandig angeschlossene FON:Gateways, womit der FON:Businesscase wohl in sich zusammenfallen würde …
Aber unser anonymer Fon-Blogger läßt keine zweite Meinung gelten:

dass diese fragen hier nur panikmache sind, ergibt sich schon aus der fragestellung /und dem nick/: du wirst mit sicherheit keine logs bekommen, auch nicht das gericht, sondern der ermittelnde staatsanwalt, weit im vorfeld einer gerichtlichen auseinandersetzung. der bekommt dann von fon die gewünschten auskünfte. kontaktadressen haben wir wahrlich genug und auch eine “ladungsfähige anschrift”. lass diesen käse also bitte. fon ist ordnungsgemäß bei den zuständigen behörden registriert. zur not is martin immer online martin@fon.com… boah, jetzt hab ich aber zurück geschossen. unsere antennen sind 24 stunden auf empfang.

 
Hamma, was für ein Schuß … Schon charmant, wie Fon die Sorgen seiner Kunden aus der Community ernst nimmt. Ich denke auch, daß es einen ermittelnden Beamten unwahrscheinlich beeindruckt, wenn ein Fonero sagt: »Ich war das nicht. Fragen sie martin@fon.com – der ist immer online –, der kann das bestätigen.« Unwahrscheinlich hilfreich wird das auch sein, wenn der wahre Verursacher nicht gefunden werden kann – falsche Personenangaben, gestohlene Zahlmittel, kaputte Logfiles bei Fon –; natürlich wird dann die Musikindustrie sich an martin@fon.com wenden und von ihm Schadensersatz fordern, völlig klar. So läuft das … auf Trafalmadore vielleicht.
Ich mag die Fon-Idee. Aber die Absicherung der Foneros – ohne die Fon stumpf einpacken kann – ist nicht einmal mangelhaft zu nennen, sie ist nicht existent. Ich behelfe mir über einen eigenen Tunnel mit eigenem Adressraum für meine Fon-Aktivitäten — sowohl das Equipment als auch das Know-How dazu hat aber längst nicht jeder eben so rumstehen. OpenWRT, die linux-basierte Firmware, die auch die La Fonera antreibt, allerdings brächte die Clientseite schon mit …

Na endlich

Das hat jetzt aber gedauert … Ich habe mich ja schon immer gefragt, warum für mobile Geräte noch ein (DVB-) Standard notwendig würde, mit neuen Sendern, neuen Allianzen, neuen Investitionen … und natürlich neuen Endgeräten, womöglich noch für verschiedene Länder mit verschiedenen Standards.
Laut Spiegel Online ist wohl jetzt endlich ein Hersteller aufgewacht und baut einen (skalierenden) DVB-T-Empfänger ins Mobiltelefon ein. Damit würde dann das »Überallfernsehen« seinem Namen auch endlich gerecht. Nur die Inhalteanbieter, die gingen vielleicht leer aus, aber da bliebe ja noch die etablierte IPTV-Technik über UMTS …

Bye, Bye, Monduno

There goes my 032-number …

Date: Thu, 31 Jan 2008 14:29:31 UT
From: "Kundendienst" <support@monduno.com>

Liebe monduno Benutzer,
mit der Entwicklung des deutschen Telekommunikationsmarktes im letzten Jahr, wurde die Nutzung von VoIP für Anrufe in das Fest-/Mobil-Netzwerke drastisch reduziert. Die monatliche Anzahl von neuen monduno Nutzern ist gleich geblieben und 99% der Benutzer nehmen leider nur unseren kostenlosen VoIP zu VoIP Dienst in Anspruch.
Aus diesem Grund wurde für einen kurzen Zeitraum keine neuen Registrierungen angenommen, und alle bestehenden monduno Pakete werden zum 31. Januar 2008 gekündigt. Um eine Überbrückungszeit für die Suche nach einem neuen Provider zu ermöglichen, werden wir das VoIP-Netzwerk bis zum 29. Februar 2008 mit folgenden Änderungen in Betrieb lasssen:
[…]

 
Komisch. Die, die mit einer Anbieterflatrate schon abgefertigt wurden, wollen für VoIP nicht noch extra zahlen? In der Tat, da hat der Businesscase bestimmt mehr Rückhalt in der Community vorgesehen …
Gut, ich weiß ja nicht wirklich, was Monduno sich da schöngerechnet hat; IIRC bin ich auf sie kurz vor dem oder im letzten Urlaub gestoßen; mein primärer VoIP-Anbieter ist weiterhin der, den ich auch für das (telefonische) Routing meiner Ortsnetznummer (ONN) bezahle, K-DSL. Doch auch jener hat wenig Freude an mir: mein VoIP-Traffic ist massiv (auf faktisch Null, sieht man von mitgeschnittenen 0180er-Hotline-Arien ab) gesunken, denn wegen T-VDSL-Bundle-Angebot telefoniert mein T-ISDN-Anschluß (fast) zum Nulltarif, Gespräche in andere Fremdnetze mit Zehntelcent/Minute mal außer Acht gelassen.
Respekt, insbesondere in Richtung der Deutschen Telekom: nachdem eigentlich jeder, der auch nur etwas surfen will, fast immer auch gleich eine Telefonflatrate bekommt, ist der VoIP-Markt für Endverbraucher faktisch nicht mehr vorhanden. Und er wird, anders als vielleicht vor noch zwei Jahren, auch nicht wirklich vermißt — günstige Preise gibt’s auch so.
Schön wäre es allerdings, würde die T-Com nach über einem Jahr nun endlich das ortsnetzinterne Routing zum Nummernbereich 232 im Ortsnetz 04755 hinbekommen — aber wahrscheinlich kostet sowas mittlerweile extra …

Grippe minus minus

Kurze Erklärung für mein rd. einwöchiges Schweigen hier im Blog: auch mich hat die »Grippe« erwischt, Bronchoforton und coolen Mittelchen mit Kräuterauszügen in nennenswerter Alkoholkonzentration sei’s gedankt, daß ich schon wieder (fast) auf den Beinen bin.

Sex sells

Mehr KI braucht die Blogsoftware. Während für Track- und Pingbacks ja schon automatisierte Überprüfungen, ob ein externer Artikel wirklich den lokalen referenziert, existieren und jene auch benutzt werden, bleibt es schwierig, in einem automatisierten Verfahren Kommentarspam, wie er im Umfeld eines Erotikversenders am 22.02.08 zumindest bei fimpern.de und ftd.de auftrat, zu erkennen und abzuweisen.
Vielleicht sollte man solchen Anbietern – gezielt und anonym – mal die Steuerfahndung auf den Hals hetzen? Wobei auch hier natürlich gelten sollte »unschuldig, bis die Schuld bewiesen ist«; es soll ja schon vorgekommen sein, daß solche Aktionen von Dritten gefahren wurden, um den vermeintlichen Auftraggeber (die beworbene Site) zu diskreditieren.
Wie auch immer, mich interessiert hier primär das technische Problem: wie kann man programmtechnisch einen »rumschwallenden Blubberer«, der das konkrete Thema bestenfalls entfernt streift, aber unter Meinungsfreiheitsgesichtspunkten nicht behindert werden sollte, von gezielten pseudo-interessierten Kommentaren, die einzig Verkehr auf ihre Website lenken wollen, unterscheiden? Ist soetwas überhaupt wünschenswert? Welche Kollateralschäden sind noch akzeptabel?

Legal? Illegal? Wer zahlt die Zeche?

Zumwinkel. Ich kann den Namen bald nicht mehr hören; und auch jener Ex-Top-Manager dürfte Wert auf eine andere Art der Popularität gelegt haben, hätte er die Wahl gehabt.
Obwohl, hatte er die Wahl nicht? War es ein Naturgesetz, daß er unausweichlich Geld, auf welches der deutsche Staat Kraft Gesetz anteiligen Anspruch erhebt, in Liechtenstein heimlich anlegen mußte?
Genauer gefragt: Hat er dieses denn überhaupt getan? Seine Wohnung wurde medienwirksam gefilzt, er ist von seinen Ämtern zurückgetreten — mit einem, für meine Verhältnisse, signifikanten monetären Verlust laut Spiegel Online:

Mit seiner eigenen Entscheidung, sein Amt vorzeitig niederzulegen, verzichte Zumwinkel auch auf die restlichen Bezüge aus dem Vertrag. Das wären schätzungsweise deutlich mehr als eine Million Euro gewesen.

 
Aber hat er nun, oder hat er nicht? Kann jemand, der öffentlich so demontiert wird, weiterhin Konzerne lenken oder »beaufsichtigen«?
Ich weiß nicht, was an den Vorwürfen gegen Zumwinkel nun dran ist, was am Ende übrigbleiben wird; sicher bin ich mir nur, daß er noch Genug Geld für einen guten Deal zwischen seiner Seite und der des deutschen Staates haben dürfte. Reine Spekulation, klar … warten wir’s ab.
Aber bei aller Aufregung um die bösen Menschen, die dem effizient und verschwendungsfrei wirtschaftenden deutschen Staat mit seinem absolut und unfehlbar gerechten Steuersystem die Butter vom Brot nehmen wollen und ihr Geld lieber in Stiftungen in Liechtenstein statt in die heimische Bettdecke stopfen: wie war das nun genau mit der DVD und den paar Millionen für diese Plastikscheibe mit einem Materialwert von unter einem Euro?
Zuerst einmal die gute Nachricht, wieder mit den Worten von Spiegel Online:

Die Summe sei um den bei nachrichtendienstlichen Zahlungen für Informationen üblichen Steuersatz von zehn Prozent gekürzt worden, sagten Insider aus Sicherheitskreisen.

 
Sprich: die 5 Millionen waren nur 4,5 Millionen Euro, der Rest geht schon mal direkt an den Fiskus. (Ob dieser dem BND nun allerdings 4,5 Millionen Euro an Auslagen erstatten muß oder die vollen 5 Millionen, darüber habe ich noch nichts gelesen.) Aber wofür hat der BND da eigentlich gezahlt? Woher stammen diese Daten? War es ein Teil einer – unverschlüsselten – Sicherheitskopie der Liechtensteiner Geldinstitute? Also, um ehrlich zu sein, das kann ich mir nur schwer vorstellen. dejure.org zitiert §259 StGB wie folgt:

§ 259
Hehlerei

(1) Wer eine Sache, die ein anderer gestohlen oder sonst durch eine gegen fremdes Vermögen gerichtete rechtswidrige Tat erlangt hat, ankauft oder sonst sich oder einem Dritten verschafft, sie absetzt oder absetzen hilft, um sich oder einen Dritten zu bereichern, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Die §§ 247 [Haus- und Familiendiebstahl] und 248a [Diebstahl und Unterschlagung geringwertiger Sachen] gelten sinngemäß.
(3) Der Versuch ist strafbar.

 
Jetzt bin ich kein Jurist – und ich würde ums Verrecken nie einer sein wollen – aber heißt das nicht, daß die Handelnden im Kontext der Beschaffung dieser DVD sich der Hehlerei strafbar gemacht haben? Zumindest, sofern sie nicht BND-Angehörige sind, für die (auch im Inland?) lästige Hürden bundesdeutscher Gesetze nicht gelten?
Eine schöne Quintessenz findet sich bei der FTD:

Das Gros der deutschen Steuerbetrüger versucht nun aufgeschreckt, per Selbstanzeige den Ermittlern zuvor zu kommen. Dann gibt es keinen Prozess, und auch keine Diskussion über Beweisverbote. Schließlich muss man ja nicht immer am vergifteten Baum naschen. Es reicht manchmal, ein bisschen daran zu schütteln.

 
Insofern gebe ich corona recht, dieses Konstrukt mit der »Amtshilfe« ist ein sehr durchsichtiges Konstrukt. Und für mich zumindest ist sehr fraglich, ob dieses tauglich ist, die Reste der FDGO, die nach dem Dauerbeschuß von Schilli (dem Ex-Innenminister des Bundes mit dem Hang zur Unkonformität) und Schäuble noch übrig sind, zu stützen; wenn der BND amtshelfend offensichtlich alles darf, warum strampeln sich, lt. Spiegel Online zumindest, denn die Rostocker Staatsanwälte noch so mit blöden Verwendungsverboten ab?

Denn was immer die Rostocker Ermittler im Rahmen der internationalen Rechtshilfe an Informationen aus dem Alpen-Zwergstaat erhalten, unterliegt dem Rechtsgrundsatz der Spezialität. “Material, dass wir von liechtensteinischen Behörden bekommen, darf nicht dazu verwendet werden, Taten aufzuklären, die in Liechtenstein nicht strafbewehrt sind – dazu zählen insbesondere Steuerstraftaten”, sagt Lückemann.

 
Der Zweck heiligt in Deutschland 2008 offensichtlich die Mittel — dann mal los, BND, fähige Hacker gibt’s u. a. in Osteuropa, die werden doch wohl die Daten der deutschen Steuerflüchtlinge In Liechtenstein, der Schweiz, den Kanalinseln usw. auffinden und auf DVD brennen können? Auf, zum Endsieg in der Steuerfrage!

Drei sind zwei zuviel

… jedenfalls sieht das Berichten nach Ex-BND-Chef Hanning so. Bei heise online wird er jedenfalls mit den folgenden Worten zitiert:

Um auf die heutigen Bedrohungen adäquat reagieren zu können, seien zudem Verschärfungen des Strafrechts unerlässlich, forderte Hanning. “Wir sollten etwa darüber nachdenken, ob es noch zeitgemäß ist, dass drei Täter zusammenkommen müssen, um den Straftatbestand der Bildung einer terroristischen Vereinigung zu erfüllen”.

 
Wahre Worte, gelassen ausgesprochen. Daß ein Mann alleine schon eine Gefahr für die freiheitlich-demokratische Grundordnung darstellen kann, ist ja nicht erst seit Hanning bekannt …

Nachrichten aus dem Laptop (Update)

Wickert. »Mein« Ulrich “Mr. Tagesthemen” Wickert, nun mit Laptop und zoomer.de-Logo unterwegs und auch schon mal vom stillen Örtchen gesetzt videobloggend — jedenfalls guckt der Typ im Hintergrund am Ende des Beitrages so ;)
Ulrich Wickert, der mit wohl wohlgesetzten Worte leise, leider trotz Kopfhöhrer für mich an der Wahrnehmungsschwelle, einen Standpunkt bezieht — gegen türkische Schulen in Deutschland, zumindest entnehme ich das der URL.
Umgangssprachliche Überschriften (»Serben sauer«) über »Top-Themen«, die »entwickelt und betreut« werden.
Das ist also nun zoomer.de, »keine gedruckte Zeitung im Netz, sondern das erste echte Internet-Nachrichtenportal«, so das »Präsentationsvideo« (Texte gesprochen übrigend von Wickert)?
Hmm, nachts um 01:15 ist zur Lustreisenstory (offensichtlich kein »Top-Thema« für zoomer.de, da der Hinweis »wird entwickelt und betreut von« fehlt) noch kein Leserkommentar vermerkt. Für einen Artikel von 19:10 Uhr, bei einem Community-News-Portal … naja, wen interessieren schon Bordellbesuche von Betriebsräten auf HR-Kosten da draußen? ([B]Update, 2008-01-20:[/B] Auch über einen Tag später kein Kommentar — finde ich schon bemerkenswert. Ob dies ein Zeichen für mangelnde Akzeptanz des Portals oder nur Desinteresse am Thema ist, kann wohl nur zoomer.de selbst anhand der Zugriffszahlen sagen.)
Naja, schaun’ wir mal. Man selbst sieht das alles locker:

Das Beben auf der nach unten offenen DotComTod-Skala ist harmlos. Dass wir untergehen, stand ja sowieso fest – das nun angekündigte Siechtum ist aus dieser Perspektive also eine sehr positive Prognose.

 
Alles ist eben eine Frage des Standpunktes. Ob es wirklich einen Markt gibt für ein »echtes Internet-Nachrichtenportal« – und wie, sollte es den geben, zoomer.de ihn zu Geld machen kann – wird man wohl abwarten müssen. In der Zwischenzeit kann man einen schönen Verriß, »Nachrichten 0.2«, auf Spiegel Online lesen. Denn daß zoomer.de untergeht, »stand ja sowieso fest« …

Blogging am Puls der Zeit ;->

Tja, eben mockierte ich mich noch über Handy-/Mobile-TV (technisch nichts weiter als IPTV, angepaßt für die geringen Auflösungen wie auch Datenraten des Wiedergabegerätes »Mobiltelefon«), da rauschen auch schon die Studien rein, daß mehr Nutzer ab- als aufspringen auf diesen Zug nach nirgendwo. Um golem.de zu zitieren:

Als häufigste Gründe für die Kündigung von Handy-TV werden neben dem Preis auch Qualität und Zuverlässigkeit angeführt.

 
Komisch. Sollte der Nutzer nach dem staatlich gedeckten, gebühreneinzugszentralgelenktem Griff in die Geldbörse nicht mehr der Sinn danach stehen, weitere signifikante Beträge für weniger signifikantes Programm zu zahlen? Wie kann das sein?
Warum nicht mal die letzte Folge der favorisierten Seifenoper für €1,99 angucken? Ah, geht grade nicht auf Hintertupfingens Bahnhof, weil: ohne UMTS-Abdeckung auch kein Mobile-TV, zumindest nicht bei Vodafone. Und bei allen Fortschritten: EDGE bringt leider nicht mal die Datenraten, die für flüssiges Mäusekino notwendig wären … (Wobei: derlei Unbill widerfährt einem Mobil-TV-Gucker auch schon mal in eigentlich 3G-versorgten Bereichen — die nebenstehende Fehlermeldung »passierte« in Gütersloh, wo mindestens UMTS von D2 funktioniert; kurz nach dem Schnappschuß prangte denn auch wieder ein »3G« im Display wie auch kurz vorher zu Beginn der Session.)
Neben dem technischen Problem der ausreichenden Bandbreite gibt es noch das des Programmangebotes. Aktuelle Nachrichten — ob das als Videoclip daherkommen muß, darüber darf man geteilter Meinung sein.
Fußball auf der Mikroglotze? Wenn man das zu Hause in laufenden Quadratmeter, wenn nicht gar in HDTV gewohnt ist? Ich denke nicht, Timm …
Resteverwertungssender wie Das Vierte oder 13th Street live — d. h. inklusive Werbeblöcken? Äh, danke, passe …
Was mich allerdings mal reizen würde, wären Screenshots von PixelPlayboy TV — ich stelle mir das in etwa so erotisch vor wie Sexszenen auf ‘nem bernsteinfarbenden Terminal; aber vielleicht bin ich ja auch hier nicht in der Zielgruppe …

… und es hat Zoomer gebracht.

Nachrichten 2.0? Werden sie besser, wenn Hinz und Kunz diese kommentieren? Meiner Meinung nach nicht, wie schon lufee oder auch DerWesten zeigt.
Sofern Zoomer.de die Layoutprobleme mit Firefox noch in den Griff bekommt, werde ich das vieleicht gelegentlich mal wieder vorbeischauen; vielleicht erfahre ich dann auch, was Zoomer.de eigentlich von mir will:

Wer sind eigentlich die Menschen hinter zoomer.de? Was ist die Idee hinter diesem neuen Portal? Wie kann ich als User mitmachen, wie kann ich mich beteiligen? Wenn Du einen schnellen Überblick möchtest, um diese Fragen zu beantworten, solltest Du Dir unser Video hier anschauen:

 
*Mööööp* Falsch, ein schneller Überblick wäre durch eine herkömmlichen FAQ-Liste möglich. Mir den Sermon (Disclaimer: ich habe das Video aus Zeitmangel bislang nicht gesheen) anhören und -sehen zu müssen, das deckt sich jedenfalls nicht mit meiner Definition von »schnell«.
Aber ich mochte Wickert als tagesthemen-Moderator. Insofern, as time permits, werde ich wohl mal wieder vorbeischauen. (Ob Wickert allerdings auch als Konserve so bekömmlich ist wie seinerzeit täglich frisch, also, ich habe da meine Zweifel …)